Notizen zur Teilnahme an der 17. Basler Frühjahrstagung, ein Anlass des Gesundheitsdepartements Abteilung Sucht, in Zusammenarbeit mit den universitären Psychiatrischen Kliniken Basel
An der diesjährigen Basler Frühjahrstagung haben psychosozialen Themen und Herausforderungen im Vordergrund gestanden. Ein Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit, da Abhängigkeitserkrankungen sehr oft mit sozialen Problemen einhergehen, die nicht pathologisiert werden dürfen.
Zurecht wurde daran erinnert, dass die soziale Arbeit für eine erfolgreiche suchtspezifische Behandlung unabdingbar ist, aber im Gesundheitswesen oft nur ungenügend anerkannt wird. Das drückt sich auch häufig in der unzulänglichen Finanzierung aus, die unbedingt gesichert sein muss. Nicht zuletzt hinsichtlich des Schadenspotenzials, das über die individuelle Gesundheit hinaus auch die Gesellschaft tangieren kann, unterscheidet sich die Suchtmedizin ganz erheblich von anderen medizinischen Bereichen.
Abhängigkeitserkrankungen stellen Betroffene und Helfende vor vielfältige Herausforderungen. Entsprechend gibt es nur wenige Bereiche im Gesundheitswesen, in denen die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen ähnlich notwendig ist. Auch nach vielen Jahren klinischer Forschung gibt es nur für wenige Abhängigkeitserkrankungen wirkungsvolle medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Oft genug sind Suchtberatung und psychotherapeutische Interventionen die einzigen faktenbasierten Optionen. Wenn es den Betroffenen aber bereits an den Grundbedürfnissen mangelt – ein Dach über dem Kopf, ein basales finanzielles Auskommen, eine Tagesstruktur – können sie von therapeutischen Angeboten oft kaum profitieren.
Nur ein geringer Anteil der von einer Abhängigkeitserkrankung Betroffenen nimmt professionelle Hilfe in Anspruch. Häufig leiden sie an einer niedrigen Therapieadhärenz oder brechen Interventionen wieder ab. Die Förderung der suchtspezifischen therapeutischen Beziehung verlangt viel von uns, aber sie lohnt sich. Insbesondere institutionelle Leistungserbringer wie die HeGeBe ZOPA mit ihrer interdisziplinären Fachkompetenz können effektiv dazu beitragen, möglichen Schaden zu begrenzen.